Aus dem Auerochsen hat der Mensch weltweit ungefähr 600 Rinderrassen gezüchtet. Auf Wiesen und Weiden der bewirtschafteten Landschaft begegnen wir Kühen und Rindern, die einfach zu unserer Kultur dazugehören. Auf dem indischen Subkontinent sind Kühe sogar heilig und tatsächlich sind Kühe irgendwie unwahrscheinlich sympathisch und lieb. Kühe kann man, besonders als Städter, eigentlich nur gern haben.
Kühe sind fast immer in der Herde unterwegs und wir kennen Sie, wenn sie auf der Weide stehen und äsen oder aber friedlich auf der Weide liegen und wiederkäuen. Beides tun Kühe mit einer unwahrscheinlichen Ausdauer und Geduld. Die wesentlichen Eckpunkte der Milchkühe sind die morgendliche Melkzeit und der Tag auf der Weide, den sie in aller Gemütsruhe mit Fressen und Ruhen verbringen.
Kühe sind lieb und lassen sich auch streicheln, lassen sich aber auch nicht von Jedermann anfassen. Neugierige Kühe kommen auch gerne erst einzeln und dann die ganze Herde an den Zaun, um nachzusehen, was der Mensch da treibt. Trotzdem sind Kühe auch scheu. Eines sollten wir nicht vergessen: Kühe können nicht nur stur sein, sie können auch ganz schön ärgerlich werden, wenn ihnen etwas gegen den Strich geht. Was dagegen kaum einem Menschen gelingt können Kühe ganz besonders gut: Kühe können mit der Zunge in der eigenen Nase bohren.
Diese Seite beschäftigt sich fotografisch und thematisch mit Kühen, Rindern und Rinderrassen in unserer Kulturlandschaft und versteht sich als Hommage an die Kuh.
Grundsätzlich sind alle Rinder. Kälber sind alle weiblichen und männlichen Rinder bis zum Ende des neunten Monats. Als Jungrinder werden alle weiblichen und männlichen Rinder bezeichnet, die älter als acht, aber nicht über 12 Monate alt sind.
Die weiblichen Rinder sind im Alter von sieben Monaten geschlechtsreif. Zuchtreif werden Kühe aber erst viel später, nämlich im Alter von 15-18 Monaten. Dann werden sie Färsen genannt. Um Milch geben zu können, müssen Kühe zuerst Nachwuchs bekommen.
Nach dem ersten Nachwuchs werden die Färsen dann auch zur Kuh und eben so bezeichnet. Eine Kuh, die zum erstenmal gekalbt hat, wird Jungkuh genannt. Die jungen Kälber werden von den Kühen in den ersten zehn Lebenswochen mit der eigenen Milch versorgt. Bis zu 10 und 12-mal täglich saugen die jungen Kälber an der mütterlichen Milchquelle. Erst danach beginnen die Kälber mit der pflanzlichen Ernährung. Die produktive Melkzeit einer Kuh beträgt zehn Monate oder 305 Tage.
Die Rotbunte, als Rinderrasse, kommt seltener vor als die Schwarzbunte. Bullen wiegen durchschnittlich 25 Zentner (= 1.250 kg), Kühe wiegen im Durchschnitt 14-15 Zentner (=700-750 kg). Während der Melkzeit liefert eine Rotbunte ungefähr 6.000 kg Milch.
Das Limousine Rind variiert in der Farbe zwischen einfarbig hellrot bis dunkelrot. Klauen, Hörner, Flotzmaul und der Ring um die Augen sind hell. Es existieren auch hornlose Linien. Bei den Stieren liegt das Durchschnittsgewicht bei 1.100 kg und bei den Kühen bei 700 kg. Die Rasse zeichnet sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse, sowie Langlebigkeit aus.
Seit 1623 war der Auerochse ausgestorben. Im frühen 20. Jahrhundert fanden sich in den Brüdern, Heinz und Lutz Heck, beide Zoodirektoren, Heinz Heck in München und Lutz Heck in Berlin, zwei engagierte Zoologen, die den Auerochsen wieder zu neuem Leben verhelfen wollten. Beide Zoologen versuchten, jeweils getrennt voneinander, durch Einzüchtungen aus vorhandenen Rinderrassen, das Urmodell des Auerochsen wieder zu erzeugen. Die Versuche basierten auf der Hoffnung, dem Urmodell so nahe wie möglich zu kommen. Das ging solange, bis tatsächlich das Aussehen des Auerochsen mehr oder weniger erreicht war.
Wiederentdeckt wurden die Heckrinder in den späten 1990ern für die Pflege von renaturierten Naturschutzgebieten, wo die Tiere wunderbare Dienste in der Beweidung der Grasflächen übernehmen und praktisch als Gebietspfleger und Rasenmäher Buschmerk abfressen und das gesamte Umland stabilisieren. Sehr häufig sind Heckrinder in dieser Funktion in Belgien und in den Niederlanden im Einsatz.
Das Braunvieh sind einheitlich graubraun gefärbte Rinder, die Ohrinnenseiten sind hell und der weiße Ring um das Flotzmaul sorgt für das rehähnliche Aussehen der Rinder. Braunvieh gehört zu den Almen der Alpenregionen und ist in allen Alpenanrainerstaaten vertreten, also in Deutschland, Österreich, Italien (Südtirol), Schweiz und Frankreich.
Das Braunvieh gilt als langlebig, leistungsfähig, gesund und fruchtbar.
Das Schwarzbunte, die Schwarzbunte Kuh, ist auf den Weiden in der Nordhälfte Deutschlands die am meisten vertretene Rinderrasse. Für die reine Rasse gibt es festgelegte Merkmale. Die Grundfarbe der Schwarzbunten ist weiß, dieses weiß muss auf jeden Fall an den Beinen, den Sprunggelenken, an der Schwanzquaste, und an Hodensack und Euter zu sehen sein.
Maße und Gewichte: bei den weiblichen Tieren beträgt die Kreuzbeinhöhe 130-140 cm und bei den männlichen Tieren liegt sie bei 150-162 cm. Weibliche Schwarzbunte wiegen zwischen 550 und 650 kg während die männlichen Rinder 1000 bis 1150 kg auf die Waage bringen.
Wer schon im schottischen Hochland unterwegs war, wird sie kennen, die schottischen Hochlandrinder. Sie gehören nicht nur zur Landschaft, sondern auch zum Leben der Menschen in Schottland. Auf den Wiesen und Weiden bewegen sie sich frei und kehren nur in die Ställe zurück, wenn das Wetter "sehr" schlecht wird. Dann bewegen sie sich schon 48 Stunden vor dem Einsetzen des schlechten Wetters heimwärts und treffen kurz vor Beginn des großen Regens dort ein. Schottische Hochlandrinder liegen auch gerne mitten im Dorf auf Grünflächen und lassen es sich dort gut ergehen. In Schottland gehören sie einfach zur Landschaft und zu den Einheimischen.
In ihrer schottischen Heimat lässt sich die Herkunft der Rasse bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen und ihre ursprüngliche Heimat ist das westliche und das Zentralhochland. Im Hochland sind sie überall anzutreffen, wir finden sie auch auf den westlichen Hebriden und auf der Isle of Skye.
Scottisch Highland Cattle sind genügsam und ihr Fleisch ist sehr fettarm. Inzwischen wird diese Rinderrasse auch auf dem europäischen Kontinent von den Bauern gezüchtet und vermarktet. So finden wir diese zotteligen Gesellen auch am Niederrhein, wo sie, wie in der angestammten Heimat, in aller Ruhe auf der Wiese äsen und sich durch nichts, aber auch gar nichts, aus der Ruhe bringen zu lassen.
Das erste und auffälligste Erkennungszeichen der Tiere ist das zottelige Aussehen. Irgenwie sehen sie ungekämmt aus. Auch wenn sie ganz ruhig auf der Weide stehen, heißt das noch lange nicht, dass man sich ihnen auch nähern kann.
Stockmaß beim Stier / Bullen: 1,25-1,35 m
Stockmaß bei der Kuh: 1,15-1,20 m
Gewicht beim Stier: 650,680 kg
Gewicht bei der Kuh: 450-650 kg
Geburtsgewicht männlich: 25 kg
Geburtsgewicht weiblich: 22 kg